Kontaktperson:
Herr und Frau Paul und Janine Raabe
Forscher Agroforstwirtschaft bei Inargo
Living Lab 5: Deutschland
Verwaltet von: Hof Lebensberg Farm
Allgemein Informationen
Das deutsche Lebenslabor Hof Lebensberg befindet sich in der Nähe von Obermoschel im Bundesland Rheinland-Pfalz. Er befindet sich in der hügeligen Bergregion des Nordpfälzer Berglandes. Das Gebiet ist durch Sandstein und eine Topographie vulkanischen Ursprungs aus dem nahe gelegenen Donnersberg geprägt.
Die Motivation der Landwirte ist die Schaffung eines widerstandsfähigen, vielfältig funktionierenden Ökosystems durch syntropische, regenerative Landwirtschaft. Die aktive Anbaufläche beträgt etwa 28 ha und umfasst zwei Parzellen mit Agroforstsystemen (Parzelle_A und Parzelle_B), drei Gewächshäuser, einen Gemüsegarten und ein Roggenanbaugebiet, in dem ein mobiler Hühnerstall untergebracht ist. Die Landwirte planen, ihre Aktivitäten durch den Anbau von Kürbissen und die Aufzucht von Rindern zu erweitern.
Der Boden hatte durch Erosion und jahrelangen Monokulturanbau seine Fruchtbarkeit verloren. Daher haben die Landwirte die Regeneration des Bodens durch Gründüngung (Klee und andere) und Terra Preta übernommen.
Dies erklärt auch die hohe Dichte der in jeder Reihe gepflanzten Bäume. Vor allem die schnell wachsenden Bäume werden gepflanzt, um so viel Biomasse wie möglich für das System zu erzeugen. Sobald die Bäume groß genug sind, um das Wachstum der Hauptbaumarten vernünftig zu beeinflussen, werden sie nach Angaben des Landwirts geschnitten, gehäckselt und dem Boden zugeführt.
Allgemeiner landwirtschaftlicher Ansatz
Regeneratives Agroforstsystem; bio-intensiver Gemüseanbau; pfluglose Landwirtschaft
Zielsetzungen
Die Landwirte betreiben einen Lieferservice für CSA-Kisten (Community Supported Agriculture). Die CSA-Kisten enthalten Gemüse, Obst, Eier, Brot, Käse, Milch, Fleisch und viele andere regionale Produkte.
Herausforderungen
- Arbeit und Regeneration der Bodenfruchtbarkeit
Ziele der Forschung
Das Labor zielt darauf ab, die Kosten und den Nutzen abzuschätzen, die mit der Entwicklung eines nachhaltigen und fruchtbaren Agroforstsystems verbunden sind, das sich mittel- bis langfristig zu einem sehr produktiven Agrarökosystem entwickeln kann, das dank der Erzielung von Synergien zwischen der menschlichen Bewirtschaftung und den Zyklen der Natur den Aufwand minimiert.
Die Landwirte hoffen, ein System zu entwickeln, das anderen als Modell für die Entwicklung ihrer Betriebe dient und so die lokalen und regionalen Kapazitäten zur Deckung des Binnenbedarfs erhöht, Möglichkeiten für menschenwürdige Arbeitsplätze bietet und gleichzeitig zur regionalen und nationalen Anpassung an den Klimawandel und zur Eindämmung des globalen Klimawandels beiträgt.
Gestaltung des agroforstwirtschaftlichen Systems
Dieses System ist in zwei Teile unterteilt, ein 7,53 ha großes Alley-Cropping-System für Nüsse und ein 10 ha großes Alley-Cropping-System für Obst. In den Anbaureihen wird eine große Vielfalt an Gemüse und Getreide sowie Kartoffeln angebaut, wobei eine weitere Diversifizierung der Kulturen geplant ist. Ein mobiler Hühnerstall wurde ebenfalls in das System integriert, und es sind weitere Synergien mit Nutztieren geplant.
Überwachung
Die Überwachung der biologischen Vielfalt und der Baumhöhe durch ein Citizen Science Projekt wird seit Mai 2023 in Zusammenarbeit mit dem Agroforest Monitoring Projekt durchgeführt