ReForest-Projekt auf der COP28 als Schlüsselinitiative für die Agroforstwirtschaft in der Europa-Mittelmeer-Region vorgestellt

Am 9. Dezember 2023 fand das ReForest-Projekt auf der COP28 im Büro der Mittelmeerkoalition im Rahmen einer Veranstaltung statt, die gemeinsam von der CIHEAM und der Euro-Mediterranean Economists Association (EMEA), einer Partnerorganisation des ReForest-Projekts, organisiert wurde. Die Podiumsdiskussion zum Thema Agroforstwirtschaft im Europa-Mittelmeerraum: Neue Strategien, Zusammenarbeit und Finanzierungsrahmen präsentierte wertvolle Erkenntnisse aus dem ReForest-Projekt.

Moderiert wurde die Sitzung von Yasmine Seghirate El Guerrab, Administratorin am CIHEAM-Hauptsitz. Dem Gremium gehörten die folgenden Teilnehmer an:

- Ivan Hajdukovic, Forscher, EMEA

• Martin Lukac, Professor, The Czech University of Life Sciences, Prague, Coordinator of the ReForest project

- Rico Hubner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V

- Thierry DUPEUBLE, Direktor, CIHEAM Montpellier

- Michèle Gendreau-Massaloux, Vizepräsidentin der GID (Group Interacadémique pour le Développement)

- Jaques Brulhet, Vizepräsident der GID

- Martin Heibel Kommunikationsmanager, Interreg NEXT MED Programm

Martin Lukac, Koordinator von ReForest, erklärte, dass das Projekt darauf abzielt, die Lücke zwischen Forschung und praktischer Umsetzung in Agroforstsystemen zu schließen. ReForest hat erkannt, dass Landwirte Schulungen und Investitionen benötigen, um agroforstwirtschaftliche Netzwerke aufzubauen, was für die Reform der Agrarlandschaft und die Verringerung der Kohlenstoffemissionen in diesem Sektor von entscheidender Bedeutung ist, und widmet sich diesem Bedarf. Das Projekt zielt auch darauf ab, die Wissens- und Investitionslücke zu schließen, indem es auf die Landwirte zugeschnittene finanzielle und wissenschaftliche Überwachungsinstrumente schafft. 

Ivan Hajdukovic, Forscher bei der Euro-Mediterranean Economists Association (EMEA), gab Einblicke in die wichtigsten politischen Empfehlungen, die derzeit im Rahmen des ReForest-Projekts entwickelt werden, um die Einführung agroforstlicher Praktiken in Europa und darüber hinaus zu fördern. Er betonte die Notwendigkeit eines umfassenden politischen Rahmens, der Ernährungssicherheit, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung miteinander verknüpft und einen ganzheitlichen Ansatz für ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit fördert. Seiner Meinung nach ist das Carbon Farming eine hervorragende Möglichkeit, da es eine wirtschaftliche Belohnung für positive Klima- und Umweltmaßnahmen bietet, die der Gesellschaft zugute kommen. Dieser Ansatz bietet nicht nur wirtschaftliche Anreize für positive Klima- und Umwelthandlungen, sondern trägt auch zu gesellschaftlichem Nutzen bei. Im Rahmen des ReForest-Projekts wird ein nachhaltiges Finanzierungssystem für die Agroforstwirtschaft in Form einer hybriden Kohlenstoffbewirtschaftung geschaffen, das durch Ex-ante-Zahlungen und Beratungsdienste zur Unterstützung der Landwirte ergänzt wird.

Schließlich wies Ivan besonders auf die Bedeutung der Zusammenarbeit im Mittelmeerraum hin. Er betonte die Notwendigkeit eines transdisziplinären Dialogs zwischen Forschern, politischen Entscheidungsträgern, der Zivilgesellschaft und anderen Akteuren. Außerdem hob er hervor, wie wichtig es ist, traditionelle und neue agroforstliche Praktiken in die sich entwickelnde Agrarpolitik einzubeziehen und den Wissenstransfer zwischen Forschern und Praktikern zu initiieren.

Eine Aufzeichnung der Diskussion ist auf dem CIHEAM YouTube-Kanal verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=N942of4eRLE

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