Kontaktperson:
Willem Van Colen, PhD
Forscher Agroforstwirtschaft bei Inargo
Discover Inagro’s Agroforestry progress on their dedicated subpage hier and stay updated with their ‘Digging Deeper’ series:
Digging Deeper 1
Digging Deeper 2
Digging Deeper 3
Digging Deeper 4
Digging Deeper 5
Digging Deeper 6
Digging Deeper 7
Digging Deeper 8
Digging Deeper 9
Digging Deeper 10
Digging Deeper 11
Living Lab 2: Belgien
Verwaltet von: Inagro in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten, die Zwischenfrüchte anbauen
Allgemein Informationen
Das Living Lab in Belgien ist ein Forschungsfeld, das zu Inagro gehört. Lokale kommerzielle Landwirte betreiben Zwischenfruchtanbau und sind kommerzielle Landwirte. Das Living Lab ist als langfristiger Forschungs- und Demonstrationsstandort für Agroforstwirtschaft geplant.
Auf dieser 1,4 ha großen Fläche mit fruchtbarem sandigem Lehmboden werden zwischen Reihen von Walnussbäumen Ackerkulturen und Gemüse angebaut. Unser strategisches Ziel ist es, die Agroforstwirtschaft als innovative Praxis über die Pionierphase in Flandern hinaus zu etablieren. Einerseits durch die Untersuchung des Potenzials und der Machbarkeit der Agroforstwirtschaft, um wissenschaftlich fundierte Anhaltspunkte und Informationen zu liefern, die sich aus diesem praxisorientierten guten Beispiel ergeben. Andererseits durch Vor-Ort-Demonstrationen oder Online-Kommunikation mit allen Beteiligten, einschließlich Landwirten (unserer Hauptzielgruppe), Forschern, Beratern, politischen Entscheidungsträgern und anderen.
Auf unserer eigenen Agroforstfläche erhalten wir wertvolle Einblicke und praktische Erfahrungen aus erster Hand zu diesem nachhaltigen System der Lebensmittelproduktion, das Teil der Antwort auf die heutigen und künftigen Herausforderungen der Landwirtschaft wie Klimawandel, Bodengesundheit, Wassermanagement und Biodiversität ist.
Zwischen Inagro und den örtlichen Landwirten besteht eine seltene Zusammenarbeit, bei der Inagro für die Bewirtschaftung der Bäume und Baumreihen zuständig ist, während ein örtlicher Landwirt den Zwischenfruchtanbau vornimmt.
Derzeit werden die Walnussbäume in Reihen gepflanzt, so dass ein benachbarter Landwirt zwischen den Reihen konventionellen Ackerbau (Kartoffeln, Weizen, Mais, Ackerbohnen) und Gemüse (Karotten, Kohl, Knollensellerie, Lauch) anbauen kann. Unterhalb der Baumreihen haben wir mehrjährige Blühstreifen angelegt, um nützliche Insekten anzulocken (natürliche Schädlingsbekämpfung und Bestäubung).
Allgemeiner landwirtschaftlicher Ansatz
Inagro hat sich bewusst dafür entschieden, das lebende Labor zu einem konventionellen Anbausystem zu machen, da nur etwa 3% der Landwirtschaft in Flandern ökologisch sind. Wir wollen die Praxis der Agroforstwirtschaft nicht auf dieses System beschränken 3%, aber wir wollen zeigen, dass Agroforstwirtschaft auch in der konventionellen Landwirtschaft machbar, profizient und vorteilhaft für Boden, Wasser und Artenvielfalt sein kann.
Zielsetzungen
Das Hauptziel ist die Demonstration des Anbaus von Gemüse, Ackerkulturen und Walnüssen in einer Weise, dass die Landwirte weiterhin ein vertretbares Einkommen erzielen können, aber gleichzeitig die Bodenbedingungen zu verbessern, die Artenvielfalt zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit ihrer Felder und Betriebe zu verbessern.
Herausforderungen
- Einführung von Bäumen in einer hochintensiven landwirtschaftlichen Landschaft, die vom lukrativen Gemüseanbau geprägt ist
- Stimmung der örtlichen Landwirte: Generell ablehnend gegenüber Bäumen, da sie als Konkurrenz zu Nutzpflanzen um Ressourcen wahrgenommen werden
- Begrenzte Erfahrung der lokalen Landwirte mit Baumpflege und Erntetechniken
Ziele der Forschung
- Bewertung der langfristigen Auswirkungen der Bäume und agroforstlichen Praktiken auf Boden, Wasser, Mikroklima und biologische Vielfalt.
- Bestimmung der langfristigen wirtschaftlichen Rentabilität dieses speziellen agroforstlichen Systems. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie die Auswahl der Arten/Sorten oder die Bewirtschaftung von Pflanzen und Bäumen optimiert werden kann, um den Ernteertrag zu steigern.
Gestaltung des agroforstwirtschaftlichen Systems
Die Entscheidung für Walnussbäume beruht auf dem stark zunehmenden Interesse der Landwirte an diesen Bäumen, ihrem hohen wirtschaftlichen Potenzial und ihrer Eignung für den Einsatz in agroforstwirtschaftlichen Systemen. Die 3 Meter breiten Streifen unter den Walnussbäumen werden mit einer mehrjährigen Mischung aus Gräsern und Kräutern eingesät, um die Bewirtschaftung dieser Streifen zu begrenzen und nützliche Insekten anzulocken. Die Bäume werden in einer sechsjährigen Fruchtfolge mit für unsere Region typischen Acker- und Gemüsekulturen (Kartoffeln, Knollensellerie/Karotten, Mais, Porree/Kohl, Winterweizen und Ackerbohnen) angebaut. Senkrecht zur vorherrschenden Windrichtung (SW) wird eine Hecke als Windschutz und Lebensraum für Insekten und Vögel gepflanzt. Die Parzelle wird auf konventionelle Weise bewirtschaftet.
Überwachung
Zweitens konzentrieren wir uns auf die Bereitstellung von Ökosystemleistungen, indem wir die Auswirkungen auf die Bodenqualität, die Kohlenstoffspeicherung, das Wassermanagement und die Artenvielfalt überwachen. In Bezug auf den Boden werden wir chemische Parameter wie Nährstoffe, organische Substanz und pH-Wert sowie physikalische Parameter wie Schüttdichte, Textur und Wasserinfiltrationskapazität messen. Auch die Makro- und Mikro-Biodiversität des Bodens wird überwacht. Bei den Makroorganismen wird der Schwerpunkt auf Regenwürmern und Laufkäfern liegen. Alle Maßnahmen werden, soweit relevant und möglich, jährlich durchgeführt. Tensiometertransekte werden die Bodenfeuchtigkeit zwischen den Baumreihen während der Wachstumsphase der Pflanzen überwachen.