Am 23. Juli 2024 nahm Simon Swatek (Universität Bonn) an der Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Veranstaltung über die Ausweitung der Agroforstwirtschaft. Dieser hochrangige Dialog war Teil der 9th Weltwaldwocheunter dem Motto "Accelerating Forest Solutions Through Innovation" statt. Die Redner erörterten das transformative Potenzial von Agroforstwirtschaft im Agrar- und Lebensmittelsektor, wobei der Schwerpunkt auf den Möglichkeiten, den Erfahrungen aus vergangenen und laufenden Projekten und den aktuellen Bemühungen zur Unterstützung der nationalen Expansion liegt.
Zu den Rednern gehörten nicht nur politische Entscheidungsträger und FAO-Mitglieder, sondern auch Landwirte, die über ihre Erfahrungen mit der Agroforstwirtschaft berichteten. So berichtete zum Beispiel der australische Schaf- und Rinderzüchter Michael Taylor über seine der Erfolg des Betriebs bei der Erhöhung des Baumbestands von 5% auf über 23% in 37 Jahrentrotz mangelnder staatlicher Unterstützung. Er betonte, wie wichtig Landrechte sind, um die Anpflanzung von Bäumen möglich und rentabel zu machen, und hob die Notwendigkeit hervor, von der Forstwirtschaft und der Ökologie zu lernen, um erfolgreiche Agroforstsysteme zu planen und zu verwalten.
Andere Redner, wie die FAO-Mitarbeiterin Elaine Springgay, erörterten die Bedeutung des Marktzugangs, Schaffung von Wertschöpfungsketten, Finanzierung und staatliche Unterstützung. Sie hob hervor, dass es bei der Agroforstwirtschaft nicht einfach darum geht, Bäume in landwirtschaftlichen Betrieben zu pflanzen, sondern mehrjährige Gehölze auf wirtschaftlich tragfähige Weise in den landwirtschaftlichen Betrieb zu integrieren.
Regierungsvertreter aus Costa Rica, Indien und Sao Tome und Principe berichteten über ihre Erfolge bei der Nutzung von agroforstwirtschaftliche Verfahren zur Wiederherstellung von Landschaften, zur Beendigung der Entwaldung und zur Verringerung des Drucks auf bestehende Wälder.
Alle Redner betonten die Bedeutung eines Multi-Stakeholder-Ansatzes, der Landeigentümer und -bewirtschafter, Universitäten und Forschungszentren sowie den privaten Sektor (z. B. Baumschulen) in das Gespräch einbezieht und sie alle zur Zielscheibe einer unterstützenden Politik macht.
Europäische Regierungsvertreter aus Österreich und Irland berichteten über ihre Pläne, Bildungsprogramme für Landwirte und Finanzierungsmechanismen für die Agroforstwirtschaft einzuführen. Die Agroforstwirtschaft wird als wesentlicher Bestandteil einer widerstandsfähigen und produktiven Landschaft angesehen. Irlands Landwirte können bereits von Zahlungen für die Agroforstwirtschaft im Rahmen der Regelung für den ökologischen Landbau profitieren, während Österreichs Landwirte ab 2025 finanzielle Unterstützung erhalten werden.
ReForest setzt sich für die Verbreitung der Agroforstwirtschaft in ganz Europa ein. Wir sind dankbar für die Gelegenheit, wertvolle Einblicke von Akteuren zu erhalten, die aktiv an der Förderung der Agroforstwirtschaft beteiligt sind. Diese Diskussionen und Erfahrungen werden unsere Bemühungen zur Förderung nachhaltiger und innovativer agroforstlicher Lösungen in der gesamten Region maßgeblich beeinflussen und verbessern.